Angstpatienten/Oralphobie

Zahnbehandlungsangst (2 von 3 sind betroffen) sind alle Ausprägungen eines mehr oder weniger starken, aber nicht krankhaften Gefühles, das bei vermeintlicher oder tatsächlicher Bedrohung im Zusammenhang mit einer Zahnbehandlung auftritt.

Oralphobie (5-20% der Bevölkerung ist betroffen) ist als spezifische Phobie zur Gruppe der einfachen Phobien zu zählen. Oralphobiepatienten unterscheiden sich von ängstlichen Patienten neben einem hohen Angstausmaß vor allem durch die Vermeidung eines regelmäßigen Zahnarztbesuches. Als angstauslösend können dabei alle Objekte und Situationen dienen, die mit der Zahnbehandlung assoziiert werden. Der Übergang von der normalen zur phobieartigen Angst kann übergehend sein.

 

Ist Angst gefährlich?

 

Angst als solche ist nicht gefährlich, aber die Beschwerden können unangenehm sein. Auch die mit der Angst verbundenen Körperreaktionen wie Herzrasen oder kurzzeitiges Aussetzen des Herzschlags sind ungefährlich.

Andererseits ist jede Angstreaktion eine Stressituation für den Körper. Wenn wir uns permanent in Angst versetzen, dann ist unser Körper in einem Dauerstress und der kann zu körperlichen medizinischen Beschwerden führen wie etwa zu hohem Blutdruck, Magenbeschwerden und ähnlichem.

 

Ist ein Leben ohne Angst möglich?

 

Nein, ein Leben ohne Angst ist nicht möglich und auch nicht sinnvoll. Selbst Extremsportler, Kampfpiloten oder Zirkusakrobaten haben in gewissen Situationen Angst. Diese bewahrt sie vor unvorsichtigen Aktionen und führt dazu, dass sie sich bestmöglich vorbereiten, um die Risiken so klein wie möglich zu halten.  

 

Wann ist Angst gesund?

 

Angst ist dann gesund, wenn sie uns vor körperlichem und seelischem Schaden bewahrt, indem wir aufgrund der Angst sehr vorsichtig sind oder etwas erst gar nicht tun, was uns Schaden an Leib und Seele zufügen könnte.  

So ist es durchaus sinnvoll, vor Prüfungen eine gewisse Angst zu zeigen. Nicht durch die Prüfung durchzufallen veranlasst uns, dass wir uns auf die Prüfung gut vorbereiten. Die Angst kann aber auch ein schlechter Berater sein, nämlich dann, wenn wir überhaupt nicht in Gefahr sind und uns nur einbilden, in Gefahr zu sein, und wenn wir unsere Bewältigungsstrategien unterschätzen. Dann macht es keinen Sinn, auf die Angst zu hören und uns durch sie einschränken zu lassen.

 

Angst vor dem Zahnarzt

 

Die Spezialisierung der Letzi Zahnärzte auf die Behandlung von Zahnarztphobiepatienten, erbrachte uns folgende Erkenntnisse:

 

  1. In den meisten Fällen sind es negative Erlebnisse, die die Zahnarztphobie verursachen.
     
  2. Zahnarztangstpatienten werden oft von Zahnärzten und deren Personal wegen ihrer Angst gedemütigt oder beleidigt. Die Erkrankung wird nicht erkannt und Symptome von Angst werden heruntergespielt und belächelt. Dies mindert das Vertrauen der Angstpatienten zu Zahnärzten und verstärkt ihre Angstgefühle. 
      
  3. Vollnarkose: Eine Sanierung von Patienten in Vollnarkose führte in der Regel dazu, dass Patienten ihre phobischen Reaktionen verloren. Gerade ängstlichere Patienten können den Vorteil, von dem Eingriff "nichts mitzubekommen", nutzen. Die modernen Narkoseverfahren sind sehr sicher und Behandlungen können ambulant mit unserem Narkoseteam von narcocare.ch durchgeführt werden.
     
  4. Hypnose- und Sedationsverfahren sind ein gutes Mittel für die Behandlung des Zahnarztphobiepatienten.